Kla­rheit im Geist, Kla­rheit im Raum

Umbau und Erweiterung Sanctuarium Artis Elisarion, Minusio

In Minusio wurde das Sanctuarium Artis Elisarion dank eines Sanierungsprojekts von Inches Geleta wieder zum Leben erweckt. Ein neues unterirdisches Foyer steht im Dialog mit dem visionären Erbe des Clarismus und verwandelt das Museumserlebnis in eine sinnliche Reise durch Licht, Materie und Spiritualität.

Date de publication
23-06-2025

Der Originalartikel «Al­chi­mia spa­zia­le e cul­tu­ra» von Francesca Belloni und Lucia Pennati ist in Archi 2/2025 erschienen. 

 

Diese Zusammenfassung wurde von KI Claude erstellt, von DeepL übersetzt und von den Redaktionsteams von espazium - Der Verlag für Baukultur geprüft.

Das 1927 eingeweihte Sanctuarium Artis Elisarion entstand in Minusio als Privatresidenz des Malers und Literaten Elisàr von Kupffer und seines Gefährten Eduard von Mayer, Philosoph und Religionshistoriker, sowie als Sitz des Clarismus. Der Bau war als Tempel für die Anhänger dieser Lehre konzipiert, die nach einem idealen Reinigungsprozess in die Rotunde im ersten Stock zugelassen wurden. Hier war das Gemälde Il Chiaro Mondo dei Beati («Die helle Welt der Seligen») ausgestellt, das von von Kupffer zwischen 1919 und 1929 geschaffen worden war.

In den 1970er-Jahren, nach dem Tod der Gründer, ging das Gebäude, das heute unter Denkmalschutz steht, als Geschenk an die Gemeinde über. Sie machte es 1981 zum Kulturzentrum und Museum Elisarion. Seit 2016 kümmert sich das Architekturbüro Inches Geleta um das Sanierungsprojekt, die Anpassung des gesamten Komplexes an die geltenden Vorschriften und einen Erweiterungsbau.

Neben der Restaurierung und Instandhaltung der Museumsräume umfasste das Projekt den Bau einer unterirdischen Rotunde, die mit dem Untergeschoss des bestehenden Gebäudes verbunden ist. Der Anbau löst eine Reihe von technischen und verteilungstechnischen Problemen und steht im Einklang mit den ursprünglichen Absichten des Clarismo, der den Übergang von der «Welt des Chaos» zur «klaren Welt» vorsah. Das dazugehörige Gemälde Il Chiaro Mondo dei Beati ist in Minusio derzeit als Kopie zu sehen, das Original wird auf dem Monte Verità aufbewahrt.

Obwohl der neue unterirdische Saal das Foyer eines vielseitig nutzbaren Museumsraums ist und daher zumindest vordergründig die Beziehung zwischen Kunst und Architektur nicht direkt Gegenstand des Projekts ist, ist sie doch unterschwellig vorhanden. 

In diesem Fall ist Kunst nicht als spezifisches Produkt zu verstehen, sondern vielmehr als eine Art des Fühlens und Erlebens, als Instrument, das dazu dient, Wissen und Menschen miteinander zu verbinden. Durch die Erweiterung und die Restaurierungsarbeiten am bestehenden Gebäude werden auf fast alchemistische Weise nicht nur die Grundprinzipien des Clarismo wiederbelebt, sondern der Museumsrundgang selbst zu einem räumlichen Erlebnis. 

Der Eingang zum Foyer von der Strasse aus verleiht dem Zentrum einen identitätsstiftenden und zugleich funktional angemessenen Zugang, dessen Symbol das neue Portal mit seinen massiven und leicht archaischen Proportionen ist. Der eiförmige Eingangsbereich, der durch ein zentrales Oculus von oben beleuchtet wird, besteht aus Sichtbeton. Von hier aus gelangt man entweder zurück auf die Höhe des Gartens oder über einen langen, ebenfalls unterirdischen Korridor zur neuen vertikalen Verteilung, die zu den oberen Stockwerken führt. 

In der Erweiterung unterstreichen die Verwendung von rohen Materialien die räumlichen und visuellen Bezüge zwischen den Räumen. Der asketische Charakter des langen Gangs, der das neue Foyer mit dem bestehenden Gebäude verbindet, steht im Kontrast zum theosophischen Untergrund des bestehenden Gebäudes und dem ätherischen und organischen Charakter seiner floralen Dekorationen – die bei den jüngsten Arbeiten restauriert und teilweise wieder freigelegt wurden.

Umbau und Erweiterung Sanctuarium Artis Elisarion

 

Bauherrschaft
Gemeinde Minusio 

 

Architektur
Inches Geleta Architetti, Locarno

 

Tiefbau
Monotti Ingegneri Consulenti, Gordola

 

Bauleitung
Claudio Tortelli, Minusio

 

HLKS-Planung
Visani Rusconi Talleri, Losone

 

Elektroplanung
SPED - Studio di progettazioni elettriche De Lorenzi, Locarno

 

Bauphysik und Akustik
EcoControl SA, Locarno

 

Planung: 2016-2019

Ausführung: 2020-2022