Re­vi­ta­li­sie­rung der Lim­mat

Die kanalisierte Limmat zwischen Schlieren, Oberengstringen und Unterengstringen soll natürlicher werden. Aktuell steht das Projekt «Lebendige Limmat» im Kanton Zürich vor der Bewilligungsphase. Um die Akzeptanz seitens Bevölkerung zu fördern und Einsprachen zu verhindern, ist eine professionelle Kommunikation essenziell. 

Publikationsdatum
16-06-2025

Mitten in einer der am dichtesten besiedelten Regionen im Kanton Zürich, im Limmattal, wird die Limmat auf einer Länge von rund 3.2 km revitalisiert. Die neue Flusslandschaft soll etwa dreimal so breit werden wie die kanalisierte Limmat von heute. Es ist das grösste Revitalisierungsprojekt, das im Kanton Zürich aktuell in Planung ist, und kostet gemäss Vorprojekt rund 70 Mio. Franken.

Damit das Revitalisierungsprojekt gemäss Plan und möglichst ohne Einsprachen realisiert werden kann, ist eine professionelle Kommunikation essenziell. Wie diese aussehen kann, erläuterte Markus Federer vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich (AWEL) am fünften Forum der Wasser-Agenda 21 in Biel.

«Stakeholdermanagement ist zen­tral für den Projekterfolg», meint er. «Man muss sich bewusst sein, wer vom Projekt betroffen sein und Einfluss darauf haben wird. Dann kann man planen, wann und wie man die Betroffenen miteinbezieht.» Bei der Information sei auf Zeitpunkt, Reihenfolge und Kadenz zu achten. 

Ein offener Diskurs ist zentral, sei es im Lenkungsausschuss, in Begleit­gruppen oder themenspezifischen Koordinationssitzungen sowie in individuellen Gesprächen. «Weil das Stakeholdermanagement so wichtig ist, liegt es in der Verantwortung der Projektleitung», sagt Markus Federer. 

Da «Lebendige Limmat» ein Leuchtturmprojekt für den Kanton Zürich ist, ist die Kommunikation in konventionelle und besondere Massnahmen unterteilt. Zu ersteren zählen auch Visualisierungen, die zur Lancierung des Vorprojekts verwendet wurden, eine Projektwebsite und -zeitung sowie Infotafeln. In Videos werden wichtige Aspekte des Projekts vorgestellt, Befürworterinnen und Befürworter kommen zu Wort. 

Dies sind wichtige Mittel, um via Social Media jüngere Menschen zu erreichen. Zu den besonderen Massnahmen zählen ein Fluss-­Wimmelbuch sowie ein Themenweg. Damit will man das Interesse derjenigen Personen wecken, die mit konventionellen Massnahmen nicht erreicht werden. 

Es lohnt sich, finanzielle Mittel und Zeit für Texte und Bilder einzuplanen. Als grober Richtwert rechnet man dafür mit 1–3 % der Gesamtprojektkosten. Der Bund subventioniert einen Teil der Kommunikationsmassnahmen bei Revitalisierungen. Das Handbuch «Programmvereinbarungen im Umweltbereich» regelt, welche Massnahmen anrechenbar sind. 


Technologien und Innovationen für die Kommunikation:

  1. Morphologie-Tisch
    Dank eines Wasserkreislaufs kann das neue Tischmodell der ETH dabei unterstützen, Revitalisierungsprojekte verständlich darzustellen.
     
  2. Planet
    Das gratis nutzbare Online-Tool erleichtert bei komplexen Natur- und Infrastrukturprojekten, partizipative Prozesse professionell aufzugleisen. 
     
  3. Virtual Reality
    Das Virtual-Reality-Erlebnis «Like Water» von Some­bodyelse ermöglicht einen Perspektivenwechsel und macht die Unterwasserwelt interaktiv erlebbar.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.