Mo­dern trifft his­to­risch - Er­neuerte und neue Brü­cken mit UHFB

Editorial TEC21 13/2025

Date de publication
27-06-2025

Dass Ultrahochleistungsfaserverbundbaustoff in aller Munde ist, wäre übertrieben zu sagen. Dagegen spricht schon der ultralange Zungenbrecher, der das Material beschreibt.  Die Kurzform ultrahochfester Faserbeton oder UHFB, wie das neue Wundermittel der Ingenieure bisher (von Laien) genannt wurde, war da schon um einiges sympathischer. Sie würde auch mit dem englischen Ausdruck harmonieren: UHPC – Ultra High Performance Concrete. 

Ob es sich bei dem Baustoff nun um eine Form von Beton handelt – immerhin ist viel Zement drin, vermischt mit Zuschlagstoffen – oder nicht, darüber dürfen sich die Gelehrten noch etwas streiten. Vertrieben wird er jedenfalls von der Betonindustrie. Aber vielleicht ist diese gar nicht unglücklich über die neue Bezeichnung? Rutschte der Begriff «Beton» durch die Klimakrise doch ein bisschen in Richtung «Schmuddelecke»?

Wie dem auch sei – die Eigenschaften des UHFB sind doch beeindruckend: Nahezu wasserdicht, höchst belastbar, dank Schaltechnik in beinahe beliebige Form zu bringen und nach heutigen Erkenntnissen extrem dauerhaft. Ein Material, prädestiniert für Infrastrukturbauten und hier vor allem zur Ertüchtigung und Rettung bestehen­der Substanz. Doch auch neue Bauten ent­stehen nach und nach komplett in UHFB. 

In aller Munde wird er aber erst sein, wenn es ihn sackweise im Baumarkt zu kaufen gibt – egal unter welchem Namen. In Zukunft benötigt man dann allerdings bessere Bohrmeissel, falls er einmal in Eigenregie rück­gebaut werden soll.

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