Bin­ding Wald­preis 2012

Publikationsdatum
15-05-2012
Revision
25-08-2015

Die interkantonale (BL/SO) Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen (FBG) erhielt am 10. Mai den diesjährigen, mit 200'000 Franken dotierten Binding Waldpreis verliehen. Die Waldungen der Betriebsgemeinschaft liegen am Juranordfuss unweit von Basel und gehören den Bürgergemeinden Ettingen und Witterswil und den Gemeinden Bättwil, Hofstetten-Flüh und Metzerlen-Mariastein. Besonders daran ist, dass Ettingen zum Kanton Basel-Landschaft gehört, die andern Gemeinden zum Kanton Solothurn. Als sich die Betriebsgemeinschaft vor fast zehn Jahren bildete, war sie der erste interkantonale Zusammenschluss dieser Art. Aussergewöhnlich an der FBG ist zudem, dass sie ihre Betriebsrechnungen seit der Gründung mit schwarzen Zahlen abschliesst – in der Branche gelten Laubholzbetriebe sonst als kaum konkurrenzfähig. Doch die geschickte Vermarktung von Energieholz und der Einsatz für die fünf grösseren Holzschnitzelanlagen im Gebiet lohnen sich. Rund 70% des geernteten Holzes dienen heute der Gewinnung von Wärme. Eine weitere wichtige Einkommensquelle sind die Abgeltungen für Biodiversitätsvereinbarungen, die beispielsweise Eingriffe zur Förderung der Artenvielfalt enthalten. Die FBG zeigt vorbildlich, wie sich Holznutzung und Naturschutz im Wald sinnvoll ergänzen. 10% der Waldfläche der FBG sind als Reservate ausgeschieden, dazu kommen 54km ökologisch aufgewertete Waldränder und drei aufgelichtete Mittelwälder – wo viel Licht auf den Waldboden kommt und wo auch alte und tote Bäume einen Platz haben, ist die Artenvielfalt sehr gross.

Hohe Dialogkultur

Die Wälder der FBG-Vertragspartner geniessen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen, denn sie weiss aufgrund der sensiblen und offenen Kommunikation der FBG, was im Wald geschieht. Revierförster und FBG-Betriebsleiter Christoph Sütterlin informiert laufend über neue Projekte, Produkte- und Dienstleistungsangebote und führt durch «seine» Wälder. Die hohe Dialogkultur erleichtert auch den Umgang mit Behörden, Universitäten und Umweltorganisationen. Durch die Verbindung der sechs kleineren Waldeigentümer zu einer einzigen Organisation ergab sich eine vernünftige Vereinfachung: nur eine Führungsstruktur und Betriebsrechnung, nur ein Werkhof mit Maschinenpark. Das hält die Verwaltungskosten tief und erleichtert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder.

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